• Sanierung vor Verdichtung und Leerstand-Nutzung

    Sanierung vor Verdichtung und Leerstand-Nutzung Gebäudebestand ist die wichtigste Ressource für die Baubranche! Wie können wir den Raumbedarf ressourcen- und klimaschonend decken? Die Antwort liegt auf der Hand: indem wir den Bestand sanieren und intensiver nutzen. Read More
  • "Vermeidung sommerlicher Überhitzung" ...

    ... ist zum 7. Mal in Folge seit 2015 die größte Herausforderung mit Note 1,32. ... 3/4 der Befragten finden das Thema „sehr wichtig“, weitere 20 Prozent „wichtig“ - nur 3 von 211 Befragten "unwichtig". Read More
  • ZB 2021 zur Sanierung des Gebäudebestands

    ZB 2021 zur Sanierung des Gebäudebestands EU-Vorgabe: Baubestand klimaneutral sanieren, effizienter Gebäudebetrieb mit intelligenten Technologien, Gebäude mit Intelligenz-Indikatoren kennzeichnen, Elektro-Mobilität fördern und öffentliche und private Investitionen mobilisieren ... Read More
  • 1

Endergebnis aus 211 ausgewerteten Fragebögen - Top 10.
Weitere aktuelle Ergebnisse der "Zukunft Bauen 2021"

Zwischenstand nach 150 Fragebögen:
"Vermeidung sommerlicher Überhitzung" ist die größte Herausforderung

15.06. (sw) Bereits vor der aktuellen Hitzewelle zeichnete sich ein klares Ergebnis der heurigen "Zukunft Bauen" ab: "Vermeidung sommerlicher Überhitzung" bewerteten die ersten 150 heimischen Bau- und Immobilien-Expertinnen und -Experten als größte der "Zukünftigen Herausforderungen"- zum siebten Mal in Folge mit steigender Wichtigkeit -, gefolgt von "Nutzung erneuerbarer Energie", "CO2-Ausstoß", "Neue Fachkräfte mit guter Ausbildung", "Weiterbildung vorhandener Fachkräfte" und "Umfassende Sanierungen".

Siegfried Wirth meint zu diesem Zwischenergebnis: "Nach unserer Erfahrung mit den bisherigen 10 Durchgängen liegen wir damit bereits sehr nahe am Endergebnis. Schon geringe Notenänderungen könnten allerdings zu Verschiebungen in der Rangreihe führen, da die Bewertungen sehr knapp beieinander liegen. Jedenfalls kommt es auf jeden weiteren Fragebogen an!"

 

Die  EU-Mitgliedsstaaten sollen ihren Baubestand möglichst klimaneutral sanieren und mit intelligenten Technologien für einen effizienten Gebäudebetrieb sorgen, Gebäude mit Hilfe von Intelligenz-Indikatoren kennzeichnen, die Elektro-Mobilität fördern und öffentliche und private Investitionen mobilisieren: Das sind die zentralen Ziele der novellierten EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.

Bildstrecke: Siegerprojekt Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2019 - Details und Links dazu im letzten Absatz.

Gebäude in Europa verbrauchen rund 40 Prozent der Energie und verursachen 36 Prozent der CO2-Emissionen. Durch die Renovierung bestehender Gebäude lassen sich der Gesamtenergieverbrauch um bis zu 6 Prozent und die CO2-Emissionen um etwa 5 Prozent senken. Diese Energieeffizienz erfordert Investitionen, die die Wirtschaft ankurbeln, vor allem die Bauindustrie. Die Branche erwirtschaftet mit 18 Millionen direkten Arbeitsplätzen rund 9 Prozent des europäischen BIP, davon über 70 Prozent in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), denen verstärkte Sanierungstätigkeit direkt zugute kommt. In Österreich sind rund vier Fünftel der Baubetriebe Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten.

Sanierungsquote europaweit unzureichend

Trotz teilweise langjähriger Bemühungen werden in den einzelnen Mitgliedstaaten jährlich nur 0,4 bis 1,2 Prozent des Bestands renoviert (in Österreich 0,6 Prozent). Daher hat die Europäische Kommission dieses Paket vorgeschlagen, um das enorme Potenzial für Energieeffizienzgewinne zu heben und neue wirtschaftliche Optionen in der Bauindustrie zu finden. 

Die Hauptziele der [EPBD 2018]

Die neue EU-Gebäuderichtlinie will
* einen klaren Weg für einen CO2-armen Gebäudebestand in der EU bis 2050 schaffen
* den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und intelligenter Technologie für effizienten Betrieb von Gebäuden fördern

* die Einführung von E-Mobility-Infrastruktur unterstützen
* einen "intelligenten Bereitschaftsindikator" einführen, der die Fähigkeit der Gebäude zur Nutzung neuer Technologien und elektronischer Systeme zur Anpassung an die Bedürfnisse des Verbrauchers, zur Optimierung seiner Funktionsweise und zur Interaktion mit dem Stromnetz misst
* langfristige Gebäudesanierungsstrategien integrieren und erheblich stärken, einschließlich einer soliden Finanzierungskomponente
* öffentliche und private Finanzierung und Investitionen mobilisieren
* zur Bekämpfung der Energiearmut beitragen und die Energiekosten der Haushalte durch die Renovierung älterer Gebäude senken

Nutzen für die Bauwirtschaft 

Das Gesamtpaket mit den zusätzlichen Investitionen in Energieeffizienz soll das Bruttoinlandprodukt (BIP) bis 2030 um 101 Mrd. Euro steigern: Für 2030 wird ein Anstieg des BIP um 0,61 Prozent erwartet, vor allem in den Sektoren Bau und Maschinenbau. Bau- und Renovierungsunternehmen sollen langfristig profitieren, sowohl von zusätzlichen lokalen Investitionen in die Gebäudesanierung als auch von der steigenden Nachfrage der Verbraucher. Der Beschäftigungseffekt in der EU wird bis 2030 mit + 0,25 Prozent veranschlagt, das wären etwa 568 000 zusätzliche Arbeitsplätze.

Expertenbefragung Zukunft Bauen 2021

Ursprüngliches Ziel unserer Befragung von Bauexperten und Bauexpertinnen war die Begleitung der EPBD 2010 ab 2011. Dieser Prozess war mit Ende 2020 abgeschlossen, das Thema jedoch keineswegs erledigt. Mit der Neufassung 2018 bekam der Umbau der Baubranche eine neue Leitlinie für die energetischen Standards bis 2030, die wir ebenfalls begleiten wollen. Um an der Befragung teilzunehmen gehen Sie hier zur Zukunft Bauen.

Gewinnspiel für Befragungsteilnehmer_innen

Alle Expertinnen und Experten, die den Fragebogen bis zum Ende ausfüllen und dann ihre Mailadresse abgeben, nehmen am Gewinnspiel teil. Wie jedes Jahr können wir auch heuer wieder Hotelgutscheine verlosen - je zwei Übernachtungen für zwei Personen von den beiden Wiener Star Inn Hotels: Star Inn Hotel Wien Schönbrunn, seit 2014 EU Green Building Hotel, und Star Inn Hotel Premium Wien Hauptbahnhof, das 2015 mit LEED Gold für den Neubau ausgezeichnet wurde.

Musterhaftes Sanierungsobjekt 

Die Bilder zeigen ein Wohnhaus in der Mariahilfer Straße 182, 1150 Wien:
Es wurde nach einer Gasexplosion wieder aufgebaut und nachhaltig saniert. Das äußere Erscheinungsbild der Straßenfassaden wurde wieder hergestellt. Die bestehende Erschließung wird durch eine Aufzugsanlage ergänzt, wodurch alle Wohnungen barrierefrei erreichbar sind. Der Innenhof ist eingeschossig überbaut und wird als Garage genutzt. Das Dach der Überbauung wurde begrünt. In den Straßentrakten wurden die Dachböden zweigeschossig mit einer Holzkonstruktion ausgebaut.

Das Objekt wurde mehrfach ausgezeichnet: klimaaktiv Gold. Staatspreisträger Architektur und Nachhaltigkeit 2019. klimaaktiv Objekt des Monats 10/2019. Fiabici Prix d'Exellence Austria 2021. Die Preisträger Trimmel Wall Architekten: „Mit großer Freude haben wir den Fiabci Prix d'Exellence Austria in der Kategorie Altbau für das Projekt Mariahilfer Straße 182, 1150 Wien entgegengenommen. Aus der Jurybegründung: Das Siegerprojekt zeigt auf beeindruckender Weise wie ein stark beschädigtes Wohnhaus wiederaufgebaut wurde. Vom innovativen Umgang mit einer gegliederten Fassade zur Erhöhung der Energieeffizienz bis hin zur Schaffung qualitätsvoller Wohnungen ist dieses Projekt Vorbild für innerstädtische Nachverdichtung.“ www.architekten.or.at/#texts_news:

Baustellenbilder von der Trimmel Wall Architekten ZT GmbH, das Staatspreis-Siegerbild hat Kurt Hoerbst fotografiert.

Hier einige Websites mit Projektinformation:
klimaaktiv gold                  www.klimaaktiv-gebaut.at/sanierung-und-dg-ausbau-mariahilfer-strasze-182.htm
Interview mit Isabella Wall www.holzbauaustria.at/architektur/2020/04/projekt-sanierung-mariahilfer-strasse-182.html
Hanfdämmung                   www.ethouse.waermedaemmsysteme.at/c/mariahilferstraße-182-1150-wien-0
Sockelsanierung                www.wohnfonds.wien.at/1747
Staatspreis 2019                www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren/staatspreis/staatspreis2019.html
Staatspreis 2021                www.bmk.gv.at/ministerium/staatspreise/staatspreis_architektur.html
Ausschreibung 2021 
           www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren/staatspreis/staatspreis-ausgeschrieben.html

 

Text Size